Lesen ist eine Schlüsselkompetenz. Wir brauchen sie, damit wir die vielen schriftlichen Informationen, denen wir im Alltag begegnen, bewältigen können.
Von kurzen Mitteilungen auf dem Handy bis zu anspruchsvollen Zeitungsbeiträgen oder Artikeln, die wir im Netz finden und die unser Wissen erweitern – sie alle sind uns nur zugänglich, wenn wir lesen können.
Lesen ist aber anspruchsvoll und längst nicht alle Menschen in der Schweiz verfügen über die nötigen Lesefähigkeiten. Dies haben verschiedene Studien gezeigt, sehr deutlich auch die PISA-Studien die seit dem Jahr 2000 in der Schweiz regelmässig durchgeführt werden. Fast 15% der 15-Jährigen sind nicht in der Lage, einfache Texte zu lesen und zu verstehen. Lesen ist also keine Selbstverständlichkeit und gerade das Lesen von Literatur verlangt besondere Interessen. Es bereichert die Leseerfahrung und ermöglicht den Anschluss an Kultur(en) und deren Erzählungen.
Um Wege zum Lesen und zur Literatur zu finden, benötigen Schülerinnen und Schüler häufig Unterstützung. Einigen wird der Weg bereits im familiären Umfeld eröffnet. Die Mehrheit ist jedoch auf Anregungen seitens der Schule angewiesen. Wie die Anregung und Unterstützung daherkommen ist nicht nur in einem frühen Schulalter wichtig, sondern auch gegen Ende der obligatorischen Schulzeit, wenn Jugendliche Lesepraktiken einüben, die sie in spätere Lebensphasen mitnehmen.
An diesen Stand der Forschung knüpft TAMoLi mit seinen Fragestellungen an und sucht Antworten aus der täglichen Schulpraxis: Welche Texte bewähren sich im Lese- und Literaturunterricht? Welche Ziele sind für Lehrpersonen zentral? Welche Lesemotivationen zeigen sich bei Schülerinnen und Schülern? Ziel ist es, aufbauend auf den Erkenntnissen aus dem Projekt Massnahmen für einen motivierenden und wirksamen Lese- und Literaturunterricht empfehlen zu können.